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TH!NK ABOUT IT #2 – Sieben Erkenntnisse für (m)einen glanzvollen Auftritt bei Instagram

von | 5.August 2020 | Allgemein

Mein Profil bei Instagram ist fünf Jahre alt. Mit zweihundertsechsunddreißig Beiträgen gehöre ich eher zu den Sonntags-, Urlaubs- oder Schönwetterpostschreiber*innen. Dabei bin ich täglich da, wische gekonnt durch den Feed, bleibe kurz an Bildern hängen und gebe mein Herz ab, wenn mein Blick noch einen Bruchteil länger hält.

Sehen und gesehen werden – Instagram ist eine große Showbühne. Für alle, die ein wenig mehr darin glänzen wollen, habe ich sieben persönliche Erkenntnisse aus dem Off.

1. Filter – oder wie ich die Welt sah

Leg einen Filter über das Bild, und du bist ein besserer Fotograf. Das klingt nach einem guten Make Up für ein fades Gesicht. Instagram hält einige Filter vor, mit denen Fotos verbessert werden können. Ich denke jedoch, dass das Original schon einzigartig genug sein muss, damit der Filter nicht die Fotografie verdirbt. Kunst kommt eben immer noch von Können.

Interessant dagegen finde ich Entwicklungen von Trends und Apps, um sich mit anderen Formaten und Rahmen abzuheben. Leider habe ich mein Tool noch nicht gefunden, um da mithalten oder vorreiten zu können.

2. Räume Deine Wohnung auf

Ich mag Design. Ich mag schöne Möbel und Einrichtung. Natürlich wird ein gutes Stück mit Licht und Schatten noch besser in Szene gesetzt. Ich finde es nur absurd, wenn dieser offensichtliche Kunstraum einen Lebensraum darstellen soll.

Ich vermisse dann die herumliegenden Kindersocken und Spielsachen, zerknüllte Decken und Kissen, halbvolle Kaffeetassen wie ich sie täglich vor mir sehe. Ich probte aus reinem Protest die Umkehrung: das Abbild des Chaos‘ als Kunstmotiv. Hat nicht wirklich funktioniert.

3. Hashtags sind die wahren Helden

Natürlich suchen wir auch auf Instagram Bestätigung. Wer das von sich weist, dem glaube ich nicht. Meine Bilder haben kaum Reichweite. Sie kommen maximal auf etwa dreißig Likes.

Mit den richtigen Hashtags wird das Bild größer und von weitaus mehr Menschen gesehen. Ich habe gelernt, dass auch die Anzahl der Hashtags für Reichweite sorgt. Nicht zu vergessen, Hashtags sind auch Statement. Und, mittlerweile gibt es Trends und Listen für ungewöhnliche Hashtags. #hashtaggedeinenhashtag

4. A picture a day, keeps the… – ach, nee.

Ich bewege mich bei Instagram in meiner Kontaktblase. Egal wie selten oder wie oft ich ein Foto poste, meine Freunde liken brav meine Bilder und nehmen Anteil an meinem Social-Media-Leben.

Ich beobachte in meinem Feed allerdings, dass angesagte Profile viel regelmäßiger Bilder posten. Sie sind sogar täglich zu sehen. Ich frage mich, ob sie einen Plan haben oder sich intuitiv treiben lassen. Vielleicht haben sie auch einen Bilderpool, aus dem sie regelmäßig schöpfen. Ich schwanke zwischen Faszination und Stresszustand.

5. Zeig mir dein Gesicht

Selfies sind auf meinen Bildern selten zu sehen. Meinen Ausdruck finde ich in künstlerischen Details, die ich entdecke und Stimmungen, die ich wahrnehme. Da braucht es mein physisches Gesicht nicht.

Andererseits mag ich es, in andere Gesichter zu schauen und darin zu lesen, ihre Story zu hören. Ich glaube manchmal sogar, sie zu kennen. Die Frage bleibt wohl, wieviel Privates möchte ich Preis geben?

6. Der Subtext hebt sich ab

 

Mir ist jedes Mal ein Rätsel, was ich in den Beschreibungstext setze. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, dass ich hier meine eigene Bildsprache betonen kann. Ich möchte das Foto nicht erklären. Manchmal ist mir danach, eine Geschichte zu erzählen. Mitunter habe ich nichts zu sagen.

7. Mach mit, nimm teil und teile

Ich habe tatsächlich auf Instagram mal einen Preis gewonnen. Ich musste eine Schätzung in einem Kommentar hinterlassen. Wenn die Idee gut ist, bin ich gerne für eine Challenge bereit. Das ist unterhaltsam und bringt mich mit anderen Menschen irgendwie zusammen.

Ich kommentiere auch und freue mich über Reaktionen und Nennungen. Das macht das Medium Instagram bei aller Inszenierung und Show wieder persönlicher, sozialer und die Sprache mit den Bildern direkter. Und darauf kommt es doch letztlich an.