Wie viel kann Weiterbildung wirklich verändern?
Genau vor dieser Frage stand Till Wollenweber, Online-Marketing-Profi für das Handwerk, als er nach einer passenden Weiterbildung für sich suchte. Ein Seminar kostet viel Zeit und Geld. Natürlich muss es dann einen Mehrwert bringen.
Herr Wollenweber hat kürzlich den Kurs „Social Media Manager:in (BVCM)“ bei uns an der Leipzig School of Media erfolgreich absolviert. Heute berichtet er uns in einem Interview von seinen Erfahrungen und wie die Weiterbildung seine berufliche Neuorientierung beeinflusst hat.
Ich glaube Weiterbildung ist heute wichtiger denn je.
Till Wollenweber steht am Anfang einer aufregenden beruflichen Reise, die ihn von einem Gelegenheitsfotografen zu einem gefragten Social Media Strategen im Handwerksbereich gemacht hat. Die letzten Monate haben ihm gezeigt, dass berufliche Weiterbildung nicht nur wichtig, sondern entscheidend für die Karriere ist.
Wir haben ihn nach seinen Eindrücken und Erfahrungen gefragt:
LSoM: Welche Rolle spielt für Sie persönlich die berufliche Weiterbildung?
TW: Ich stehe gerade am Anfang einer beruflichen Neupositionierung, daher muss ich mir viel neues Wissen aneignen. Für mich heißt das aktuell „Weiterbildung hoch 10“. Ich bin vom Gelegenheitsfotografen in die Tätigkeit als Ein-Mann-Agentur gesprungen und muss jetzt zusätzlich Videografie, Webdesign und auch Social Media Management beherrschen. Ich glaube Weiterbildung ist heute wichtiger denn je, so schnell wie sich Technologien und Märkte gerade entwickeln. Mir persönlich macht es sehr viel Spaß neue Tools und Techniken auszuprobieren. Angeheizt durch meine neue Herausforderung will ich auf jeden Fall so viel Weiterbildung wie möglich mitnehmen.
LSoM: Was hat Sie dazu motiviert, am Seminar „Social Media Manager:in (BVCM)“ teilzunehmen?
TW: Ich suche immer nach Wegen, effektiv dazuzulernen. In intensiven Workshops oder Lehrgängen viel Wissen und Praxis in kurzer Zeit mitzunehmen, ist da glaube ich, eine gute Möglichkeit. Social Media ist ein wichtiges Marketing-Tool, das ich selbst besser verstehen wollte, um es auch meiner Zielgruppe, dem Handwerk, näherzubringen. Die Weiterbildung bietet sowohl mir als auch meinen Kunden etwas.
Die Möglichkeit das Seminar über die KOMPASS-Förderung zu 90% bezahlt zu bekommen, hat dann natürlich recht schnell zu einer Entscheidung geführt.
LSoM: Handwerk und Marketing sind eine spannende Kombination. Können Sie uns einen Einblick geben, inwieweit Marketing und Social Media im Handwerk bereits angekommen sind?
TW: Das ist wirklich spannend und ähnlich schwierig zu beantworten wie die Frage „Was kostet ein Auto?“. Manche Betriebe setzen Social Media und gezieltes Marketing sehr erfolgreich und organisch ein. Oft sind das die größeren ab ca. 10 Mitarbeitern und die, die junge Menschen beschäftigen, die begeistert von ihrer Arbeit auf Instagram und TikTok erzählen. Das kann enorm positive Auswirkungen haben. Und viele andere Betriebe sind online quasi gar nicht präsent. Veraltete Webseiten, null Sichtbarkeit und sogar Ablehnung oder Berührungsängste gegenüber Social Media. Natürlich gibt es auch alles dazwischen.
Das Handwerk ist in der komfortablen Situation eigentlich immer gebraucht zu werden. Leerlauf oder Mangel an Kundschaft gibt es selten. Da kann ich’s schon nachvollziehen wenn man als Chef eher nicht auf die Idee kommt in teures Marketing, einen strukturierten Social Media Auftritt und eine schicke Webseite zu investieren. Solange bis man auf Probleme stößt, die mit den „alten“ Methoden nicht mehr lösbar sind. Der Fachkräftemangel und die fehlende Begeisterung der jungen Generation für das Handwerk hat glaube ich längst einen kritischen Punkt erreicht. Mit Zeitungsannoncen oder Mundpropaganda erreiche ich heute keine potentiellen Azubis mehr. Das Handwerk muss moderner werden und die heute üblichen Kanäle nutzen, um Menschen zu erreichen. Imagepflege im großen Stil ist angesagt. Ich sehe da sehr große Chancen für Social Media. Es gibt unzählige positive Beispiele dafür.
LSoM: Wie hat der Kurs „Social Media Manager:in (BVCM)“ Ihnen geholfen, Ihre Fähigkeiten im Bereich Social Media für das Handwerk zu verbessern?
TW: Die einzelnen Blöcke des Seminars waren thematisch gut strukturiert und hatten eine klare Linie, der man leicht folgen konnte. Der Kurs hat viel Praxisbezug und durch die sehr überschaubare Anzahl an Teilnehmern hatte jeder die Möglichkeit Beispiele aus seinem/ihrem Background zu bearbeiten. So haben wir beispielsweise an einem Tag gemeinsam eine fiktive Kampagne für eine Schreinerei entwickelt. Ich bin jetzt, nach dem Kurs, nicht nur um viele Einblicke und Praktiken reicher, sondern auch geschärft für die richtige Herangehensweise bei der Strategie- oder Kampagnenentwicklung. Das lässt mich effektiver arbeiten und viele Fragezeichen lösen sich von selbst auf, wenn ich meine Aufzeichnungen nach einer Problemlösung durchsuche.
LSoM: Gab es einen besonderen Aha-Moment während des Seminars?
TW: Ich hätte nicht erwartet, dass professionelles Social Media Management so eng verknüpft mit klassischem Marketing ist. Wie schlau Social Media genutzt werden kann, haben wir in unzähligen Beispielen erfolgreicher Kampagnen im Kurs gesehen. Mein Aha-Moment war definitiv der Reality-Check, wie aufwändig gutes Social Media Management tatsächlich ist.
LSoM: Könnten Sie uns schon von einem Projekt berichten, bei dem Ihre neu erworbenen Fähigkeiten im Social Media Management besonders erfolgreich waren?
TW: Ich plane gerade eine kleine Kampagne für eine Oldtimer-Restaurationswerkstatt. Der Meister sucht händeringend Verstärkung für die Werkstatt. Das Problem ist, dass heute fast nur noch KFZ-Mechatroniker ausgebildet werden und keiner mehr Wissen in historischer Fahrzeugtechnik besitzt. Er sucht also die Nadel im Heuhaufen. Wir versuchen mit einer Kombination aus paid Ads und organischem Content auf den Betrieb aufmerksam zu machen.
Obwohl es meine erste Kampagne dieser Art ist, ist mir die Herangehensweise an den Aufbau einer solchen Kampagne nicht schwergefallen. Ich brauche nur meine Aufzeichnungen aus dem Kurs durchsehen, und habe einen roten Faden, dem ich folgen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt läuft die Kampagne noch nicht aber ich bin guter Dinge, dass wir einen passenden Mechaniker finden werden.
LSoM: Was sind Ihre nächsten Ziele und Pläne, die Sie mit dem neu erworbenen Wissen erreichen möchten?
TW: Ich will Routine und Sicherheit in Strategie- und Kampagnenentwicklung erlangen und so meinen Kunden einen echten Mehrwert schaffen. Ich habe persönlich eine große Verbundenheit zum Handwerk und glaube, Menschen durch meine Arbeit helfen zu können. Außerdem macht es Spaß mit Handwerkern zu arbeiten, man trifft hier auf ehrliche und herzliche Leute, die Hilfe sehr dankbar annehmen. Zusätzlich dazu arbeite ich daran meinen eigenen Social Media Auftritt strukturiert voranzubringen.
LSoM: Weiterbildung ist eine Investition. Würden Sie es wieder tun?
TW: Ich musste tatsächlich 16 Jahre selbständig sein, um genau das zu begreifen. Ich war in so vielen Dingen Autodidakt, habe durch Recherche und Ausprobieren mühsam neue Skills gelernt und nie wirklich die Möglichkeiten von Seminaren oder Workshops genutzt. Nachdem ich im vergangenen Winter ein Business-Coaching gemacht habe und jetzt die Weiterbildung zum Social Media Manager, habe ich das Gefühl gerade erst angefangen zu haben. Solche Maßnahmen sind ein Turbo für berufliches Weiterkommen.
Vielen Dank für das Interview!
Till Wollenweber
Kreatives Foto- und Videomarketing für das Handwerk
„All meine Erfahrung bündle ich zu einem Ziel: Dein Handwerk sichtbar zu machen.“
www.tillwollenweber.de
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