Social Media und Community Management - So starten Sie richtig durch

Tanja Laub ist 1. Vorsitzende des Bundesverband Community Management e.V.
und zuständig für die strategische Weiterentwicklung des Verbandes und die allgemeine Verbandsorganisation. Wir haben mit ihr über Community Management und Social Media Management gesprochen.

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Der Bundesverband Community Management e.V. (BVCM) vertritt Community- und Social Media Manager:innen und -Berufstätige in Deutschland. Wie definiert ihr euch selbst? Was ist das Besondere an dem Verband?

Wir sind das Sprachrohr der Social Media und Community Manger:innen in Deutschland. Wir setzen uns für die Professionalisierung der Berufsbilder und der Etablierung dieser in der Wirtschaft ein. 

Dazu nutzen wir vor allem drei Säulen – wir haben die Berufsbilder der Social Media Manager:innen, der Community Manager:innen und der Corporate Community Manager:innen definiert und helfen somit Unternehmen bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitenden zu wissen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten die Person im jeweiligen Berufsfeld braucht. Dazu gibt es auch eine Musterstellenausschreibung. 

Wir führen eine deutschlandweite Studie zur aktuellen beruflichen Situation der Social Media und Community Manager:innen in Deutschland durch. Darin betrachten wir die jeweilige Organisationsstruktur, die Tools, mit denen in der Branche gearbeitet wird und immer wieder die spannendste Frage: Was verdienen die Angestellten und Freiberufler:innen in der Branche?

Säule Nummer drei sind unsere Zertifizierungen zum Social Media Manager:innen und Community Manager:innen. Egal woher und wie die Teilnehmenden ihre Berufserfahrung und ihr Wissen erlangt haben, sie können sich bei uns unabhängig prüfen und zertifizieren lassen. 

In unserem Verband engagieren sich über 300 Mitglieder aus allen Facetten des Social Media und Community Managements, quer durch Deutschland, quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen.

Jährlich finden Prüfungen zu zertifizierten Social Media Manager:innen und Community Manager:innen durch den BVCM statt.  Welche Erwartungen hat der BVCM an den Grad der Professionalisierung? Welches Qualitätsversprechen hat die Zertifizierung nach bestandener Prüfung?

Wir richten uns mit unseren Zertifizierungen ganz klar an Personen, die im Bereich Social Media und Community Management hauptberuflich tätig sind. Also an Personen, die tagtäglich in dem Berufsfeld arbeiten, sei es in Voll- oder Teilzeit als Angestellte oder freiberuflich Tätige. Wir richten uns hierbei an Personen von klein- und mittelständischen Unternehmen, wo die Aufgaben noch Teil eines anderen Berufsgebietes sind, bis hin zu Personen, die Social Media und Community Management Teams in internationalen Konzernen leiten.

Unsere Prüfungen sind anspruchsvoll. Mit bestandenem Zertifikat zeigen die Prüflinge, dass sie wirklich wissen, was sie tun, dass sie sowohl strategisch als auch operativ fit sind, dass sie sich mit Tools, rechtlichen Rahmenbedingungen und den unterschiedlichen sozialen Kanälen sehr gut auskennen. 

Wir sind ein unabhängiger Berufsverband. Unsere Prüfer:innen sind alle seit Jahren sehr erfolgreich in namhaften Unternehmen tätig. Das Zertifikat ist dadurch bei Unternehmen sehr anerkannt und kann die Tür zu neuen Jobchancen eröffnen. 

Die Prüflinge haben vorab die Möglichkeit, sich z.B. während des sechstägigen Zertifikatskurses an der Leipzig School of Media gezielt auf die Inhalte und Prüfung vorzubereiten. Welchen Herausforderungen stehen die Prüflinge (trotz theoretischer Ausbildung und Berufserfahrung) in der konkreten Prüfungssituation gegenüber? Gibt es immer wiederkehrende Hürden während der Prüfung?

Wir arbeiten mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen. Unter anderem auch mit Euch. Vielen Dank für die langjährige, sehr gute Zusammenarbeit. Ein großes Problem ist, dass viele die Aufgaben und Kenntnisse in den Berufsfeldern unterschätzen. Beide Berufsbilder brauchen Wissen und Erfahrungen aus sehr unterschiedlichen Disziplinen. Es geht um strategische Themen wie die Entwicklung eines traghaften Konzeptes, die Entwicklung von KPIs und die Auswertung von Reportings. Aber auch Recht, IT-Wissen, Marketing und andere Disziplinen sind gefragt. Die Anforderungen sind so unterschiedlich, dass es auch praktischer Erfahrung bedarf, um alle Facetten kennenzulernen. Aus diesem Grund unterliegen unsere Prüfungen auch Zulassungsvoraussetzungen, ohne die die Prüflinge nicht an der Prüfung teilnehmen dürfen. Wer gut vorbereitet ist und sich gut auskennt, besteht die Prüfung auch. 

Seit 2020 bietet die LSoM den Zertifikatskurs Community Manager:in (BVCM) an. Wie hat sich das Berufsbild aus eurer Sicht, insbesondere auch durch die Bedeutung von sozialen Netzwerken, verändert?

Das Berufsbild der Community Manager:innen ist schon viel älter als das Berufsbild der Social Media Manager:innen, wurde aber nie wirklich wahrgenommen. Erst durch das Auftreten der sozialen Netzwerke und der Etablierung der Social Media Manager:innen wurde das Berufsbild plötzlich stärker in den Fokus gerückt. Gerade in den letzten Jahren hat das Berufsbild mehr Relevanz in der Öffentlichkeit erhalten. Hate Speech und Verschwörungstheorien nehmen immer stärker zu und verbreiten sich rasant in den sozialen Netzwerken. Community Manager:innen sind diejenigen, die in der ersten Reihe stehen und dafür sorgen, dass dieser Hass nicht überhand nimmt. Sie interagieren zudem direkt mit der Zielgruppe und treten in den Dialog mit den Nutzer:innen.

Jedes Jahr vergebt ihr Nachwuchsstipendien – jeweils für den Community und Social Media Manager-Kurs. Könnt ihr uns einige Einblicke in die Auswahl der Bewerbungen gewähren? Welche Rückmeldung erhaltet ihr im Nachgang von den Gewinner:innen?

Wir haben von den bisherigen Stipendiaten immer nur super positives Feedback erhalten. Ihnen hat das Stipendium auf dem weiteren Berufsweg sehr geholfen. Sie haben neue oder andere Jobs gefunden und sich beruflich weiterentwickelt. Wir achten bei der Auswahl vor allem darauf, dass die Person diesen Job wirklich will. Social Media und Community Management ist gerade in aller Munde. Uns geht es aber nicht darum, dass jemand diesen Job ergreift, weil dieser gerade im Trend ist. Der Job bringt viele Herausforderungen mit sich und ist oft auch kein 9 to 5 Job. Man muss diesen Job wirklich wollen und das muss auch in der Bewerbung und dem bisherigen Lebenslauf ersichtlich werden. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele sehr gute Bewerbungen erhalten. Da fiel die Auswahl unserer Jury wirklich schwer. 

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