TikTok auf der Überholspur

Unsere Gastautorin Camilla Morr wirft einen Blick auf die Social Media Trends 2022 und erklärt, warum Sie mit Ihrem Unternehmen heute kaum mehr um TikTok herum kommen. Sie wollen mehr erfahren? Hier gibt es Informationen zu unserem Online-Workshop "TikTok Marketing und Advertising".



Mit Social Media Trends Schritt zu halten ist definitiv keine einfache Aufgabe. Das direkte Feedback von Kunden zu Marken und Produkten sowie die Beobachtung des Kommunikationsverhaltens von Nutzern auf Social Media könnte jedoch kaum wertvoller sein. Auf welchen Trend sollten Marken unbedingt aufspringen, um langfristig Erfolg zu haben und was sollten sie beim Aufsetzen ihrer Social-Media-Strategie darüber hinaus beachten?

So viel vorab: Kunden und Kundinnen sollten im Mittelpunkt jeder Marketingstrategie stehen. Seit Beginn der Pandemie noch mehr als je zuvor. Denn das Online-Verhalten Ihrer Zielgruppe sowie deren Ansprüche und Bedürfnisse haben sich stark verändert. Kunden erwarten, dass Marken auf sie eingehen. Und nicht nur das – sie erwarten sogar, dass sich die Wertvorstellungen eines Unternehmens, dessen Produkte sie kaufen oder erwägen zu kaufen, mit ihren eigenen Werten decken.

Vermutlich haben wir alle in den letzten Monaten mehr Zeit online verbracht, als vor der Pandemie. Wir haben Online-Shopping betrieben, den Alltag unserer Lieblingsinfluencer verfolgt, Online-Spiele entdeckt oder waren vielleicht aktiver als sonst in Online-Communities.

Sind Sie bereits mit den Top 10 Trends vertraut? Hier ein Überblick:


Die Top 10 der Social Media Trends 2022

 

  1. TikTok erobert die sozialen Medien und zwingt andere Plattformen, sich anzupassen
  2. Social Ads entwickeln sich weiter, Cookies sind auf dem Rückzug
  3. Social Selling wird die Customer Journey vereinfachen
  4. Post-pandemischer Content wird sich an den Bedürfnissen der Kundschaft ausrichten
  5.  Omnichannel-Engagement wird die Art und Weise verändern, wie Kosument*innen auf Social Media interagieren
  6. Das Influencer-Marketing wird endlich erwachsen
  7. Marken werden die Dezentralisierung von Social Media vorantreiben
  8. Metaversum – der virtuelle Raum als Verbindung zwischen Konsument*innen und Marken
  9. Haltung zeigen als wichtiges Unterscheidungsmerkmal für Marken
  10. Communities wachsen und gewinnen an Einfluss


Nicht umsonst auf Platz 1, da diese Social-Media-Plattform unter anderem alle App-Download-Rekorde gebrochen hat: TikTok. Ein Trend bei dem es sich lohnt, sich etwas genauer einzulesen...

Bevor wir auf das enorme Wachstum und den Hype dieser Social-Media-Plattform eingehen, fragen Sie sich vielleicht, welche Daten dieser Top 10 Liste zugrunde liegen: Im Social Media Trends 2022 Report liefern mehr als 70 Branchenexperten und Fachleute Statements und Praxisbeispiele, und ergänzen die Datenanalyse der Talkwalker Consumer Intelligence Acceleration Plattform, um die Top 10 Trends für das Jahr 2022 aufzuzeigen; herausgegeben in Zusammenarbeit von Hubspot und Talkwalker.

TikTok – So profitieren Unternehmen vom Erfolg der Plattform


Egal ob man begeisterter Nutzer oder Skeptiker ist, der Erfolg von TikTok ist offensichtlich. TikTok selbst gab im September 2021 bekannt, dass sie nun 1 Milliarde Nutzer verzeichnen. Aber weshalb ist TikTok so beliebt?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Mischung aus viralen Trends, Live-Streams, Lippensynchronisation und nutzergenerierten Inhalten hat dem Influencer-Marketing zu einem wahren Höhenflug verholfen und die Art und Weise verändert, wie wir Social-Media-Inhalte verstehen und mit ihnen interagieren. Der TikTok-Algorithmus erlernt die Vorlieben der Nutzer schnell und kuratiert ganz individuelle Feeds. Das bedeutet, dass ein TikTok Trend auch komplett an einem Nutzer vorbeigehen kann, wenn dieser Trend nicht zum bevorzugten Content zählt. Ergebnis: Nutzer sind weniger frustriert und verbringen mehr Zeit auf der Plattform. Gleichzeitig wird der Content nicht langweilig, da ähnliche Vorschläge im Feed die Verweildauer auf der Plattform erhöhen.

Ein zweiter wichtiger Faktor ist das Remixen von Inhalten. Das bedeutet, dass ein Trend, Lied oder Tanz aufgegriffen wird und entweder nachgemacht oder neu interpretiert wird. So kann jeder schnell und einfach zum Creator werden. Die Trends und Videos sind in der Regel sehr leicht nachzumachen, was dazu führt, dass ein TikTok-Video innerhalb weniger Minuten viral gehen kann. Man kann aber natürlich auch ein neues Video mit Audio erstellen und sein Glück versuchen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Nutzer hat die Macht. Und diese Macht des User Generated Contents ist ein weiterer Erfolgsfaktor.

Die TikTok-Inhalte werden auch über andere Social-Media-Plattformen verbreitet. Wie bereits im Titel des Nummer 1 Trends erwähnt, zwingt TikTok regelrecht andere Plattformen sich bezüglich beliebter Formate anzupassen. Beispielsweise hat sich Instagram an den Kurzvideos orientiert und die Instagram Reels entwickelt. Das hier oft die bereits auf TikTok veröffentlichten Videos nur repostet werden, zeigt jedoch die Macht von TikTok.

Was bedeutet das nun für Unternehmen? TikTok-Marketing ist eine potenzielle Goldmine. TikTok plant den E-Commerce-Aspekt weiter auszubauen und möchte ein Monetarisierungsmodell einführen. Die Nutzung dieser Plattform für geschäftliche Zwecke wird den Umsatz vielleicht nicht sofort in die Höhe treiben, bietet aber eine Möglichkeit für Marken, ihre Persönlichkeit zu zeigen und mit den Verbrauchern in Kontakt zu treten. Marken erhalten Einblicke darüber, was gut bei Ihren Kunden ankommt, wonach sie suchen und woran sie Spaß haben. Es stimmt, dass die Plattform besonders beliebt bei der Gen Z ist und diese jüngere Zielgruppe verstärkt anspricht. Man sollte hierbei jedoch nicht vergessen, dass die Gen Z eine enorme Kaufkraft hat und Branding einer Marke früh anfangen sollte. Auf TikTok tummeln sich schon lange nicht mehr nur Marken aus der FMCG Branche. Stattdessen sind TikTok-Kampagnen aus jeder Branche zu finden. Ein Beispiel wäre die Automobilindustrie. Es liegt auf der Hand, dass sich kein Teenager ein Auto kaufen wird, nachdem er sich einige TikToks zu diesem Thema angesehen hat. Dennoch entscheiden sich immer mehr Automarken dafür, ihren TikTok-Kanal auszubauen. Für langfristiges Branding, um frühzeitig dabei zu sein und um die ständig wachsende Nutzerzahl zu erreichen, die (wichtig zu erwähnen) schon lange nicht mehr ausschließlich aus Gen Z-Nutzern besteht. Erfahren Sie wie TikTok selbst zu diesem Thema steht und wie eine Automotive-TikTok-Kampagne aussehen kann, indem Sie sich das Webinar-Replay einer kürzlich erschienenen Coffee-Session mit TikTok ansehen.

Der allgemeine Bekanntheitsgrad von TikTok hat sich seit seiner Gründung erheblich erhöht. Die Konversationen nahmen bis Ende 2019 kontinuierlich zu und die Popularität der App stieg danach sprunghaft an, da die Menschen während der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbrachten. Im ersten Halbjahr 2021 stieg die Zahl der Erwähnungen im Vergleich zum Vorjahr um 61 %.


Talkwalker - TikTok

Die Gespräche über TikTok haben seit Ende 2017 zugenommen und in der ersten Jahreshälfte 2020 an Fahrt aufgenommen, um im Juli 2021 ihren Höhepunkt zu erreichen. August 2016 bis Juli 2021, Talkwalker Consumer Intelligence Acceleration Plattform.

Krisenmanagement für Social Media


Es ist toll, dass Social Media immer mehr Optionen für Nutzer, Marken und Creator bietet, sich untereinander zu vernetzen, auszutauschen, Werbung zu betreiben oder sich einfach nur inspirieren zu lassen. Wenn es um die Kommunikation über Marken geht, ist es essentiell diese Gespräche auf Social Media zu monitoren. Indem Marken der „Voice of the Customer“ zuhören, erhalten sie direktes Feedback ihrer Kunden und können dies für Produktentwicklungen anwenden. In diesen Communities kann es jedoch auch dazu kommen, dass sich Kunden über Produkte oder Marken beschweren, negative Inhalte teilen und im schlimmsten Fall einen Shitstorm auslösen.

Je mehr Marken über die Gespräche von Kunden untereinander wissen, desto schneller können sie reagieren und auf Probleme und Unzufriedenheiten eingehen, bevor es zu einer Krise kommt. PR-Krisen können im schlimmsten Fall langfristig den Ruf einer Marke schädigen. Natürlich streben alle Marken danach, ihre Kunden zufrieden zu stellen und ihnen eine bestmögliche Customer Experience zu ermöglichen. Ohne eine detaillierte Vorstellung davon, was die Zielgruppe will oder braucht, ist das jedoch nicht möglich. Mit Hilfe von sogenannten Consumer Insights, erhält man diese wertvollen Informationen. Consumer Insights liefern Daten darüber, welche spezifischen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele Kunden haben. Von konkreten numerischen Daten zu Kaufgewohnheiten, bis hin zu qualitativen Daten wie Umfragen zur Customer Experience, Erwähnungen oder Sentimentanalysen – Consumer Insights zeigen Marken, wer ihre Kunden sind und warum sie bestimmte Entscheidungen treffen.

Eine angenehme Möglichkeit, die eigene Marke im Blick zu behalten, ist mit Alerts zu arbeiten. Sollte sich eine Krise auf Ihren Social Media Kanälen ankündigen, ist es wichtig, dies so schnell es geht zu erfahren. Sie können aber nicht stundenlang durch alle Kanäle scrollen und nach wichtigen Ereignissen Ausschau halten. Für alle, die wenig Zeit zum Monitoring haben oder vielleicht Einsteiger sind, bieten sich kostenlose Alert-Funktionen an. Die relevantesten Erwähnungen Ihrer Marke oder bestimmter Keywords auf Social Media, Nachrichtenplattformen, Blogs, Foren oder Websites werden Ihnen per E-Mail zugeschickt. So haben Sie alles im Blick.

Fazit


Wer also langfristig Erfolge auf Social Media feiern möchte, muss sich mit den Plattformen weiterentwickeln. Die Ansprüche und Erwartungen der Kunden haben sich verändert. Sie erwarten personalisierten Content, möchten unterhalten werden und wollen von Marken gesehen und gehört werden. Viele Marken aus allen verschiedenen Branchen haben bereits das Potenzial von TikTok entdeckt und nutzen die Plattform, um mit ihrer Zielgruppe zu interagieren, Erfolge zu feiern und Kundennähe auszubauen. Indem Marken ihren Kunden zuhören, erfahren sie, welche Social Media Trends für ihre Zielgruppe relevant sind und welche Bedürfnisse die Kunden haben. Sobald Marken aktiv auf Social Media sind, sollten sie ihre Kampagnen sowie die Gespräche über ihre Marke und die Gespräche von Kunden untereinander monitoren. So kann rechtzeitig auf negatives Feedback eingegangen werden und eine potentielle Krise vermieden werden. Unternehmen können die Markengesundheit zusätzlich sicherstellen, indem sie Alerts einrichten und per E-Mail über wichtige Ereignisse in Verbindung mit dem Markennamen, Wettbewerbern, Veranstaltungen oder Keywords informiert werden.

Nun liegt es an Ihnen, sich auf das Jahr 2022 vorzubereiten. Hier sind drei Tipps, die den Start hoffentlich etwas erleichtern:

  1. Tasten Sie sich an neue Plattformen heran: Sie sind sich unsicher, ob TikTok als Plattform für Ihre Marketingmaßnahmen relevant ist? Dann lernen Sie die Plattform zunächst kennen. Was machen Ihre Lieblingsmarken auf TikTok? Welche Trends gefallen Ihnen persönlich? Hat die Konkurrenz bereits einen Account?

  2. Holen Sie sich Inspiration anhand von Best Practices: Lesen Sie welche Marken die Trends 2022 bereits erfolgreich umgesetzt haben und welche Kampagnen besonders gut ankamen. Welche Branchen setzen auf welche Trends? Welche Kampagne würde auch Ihre Zielgruppe begeistern?

  3. Hören Sie Ihren Kunden zu: Ihre Kunden teilen bereits ihre Meinungen, Erfahrungen und Bedürfnisse auf Social Media. Hören Sie ihnen zu, damit Sie nicht den Anschluss verlieren. Zum Einstieg bieten sich Alert-Funktionen an, die Ihnen die wichtigsten Online-Ereignisse per E-Mail zusenden. So sind Sie immer auf dem aktuellen Stand und vermeiden PR-Krisen.

camilla-morr.1024x1024Camilla Morr ist Marketing Officer für die DACH Region der Consumer Intelligence Acceleration Plattform Talkwalker. Seit ihrem Intermedia-Studium an der Universität zu Köln, mit den Schwerpunkten Medienpsychologie und Social Media, verfolgt sie begeistert beruflich und privat die Entwicklungen, Funktionen und Zielgruppen verschiedener Social Media Plattformen. Die von Forrester als führend in den Bereichen Consumer Intelligence und Social Listening ausgezeichnete Plattform Talkwalker, kombiniert eine Vielzahl interner und externer Datenquellen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und bietet Marken dadurch den umfassendsten Blick auf ihre Verbraucher.

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